Kulturveränderung ist ein schwieriges Geschäft, denn Kultur ist unsichtbar. Obwohl wir alle in einer Kultur leben, bemerken wir sie meist erst dann, wenn sie fehlt oder wenn wir sie als einen starken Kontrast erleben – bei einer Auslandsreise beispielsweise. Das liegt daran, dass wir stets unsere eigene Kultur mitbringen und diese nicht einfach wie einen Mantel an der Garderobe ablegen können.
Folglich ist nicht nur jeder Mensch, sondern auch jedes Unternehmen eine eigene Kultur. Teil einer Kultur zu sein bringt Identität und Zugehörigkeit mit sich und bietet einen Deutungsrahmen, der wie ein Filter wirkt und Unsicherheiten absorbiert. Kultur funktioniert in weiten Strecken daher wie eine Art Autopilot. Wenn ein Unternehmen also seine Kultur verändern möchte, muss sie zunächst die eigene Kultur beobachten und vor allem thematisieren. Den Elefanten im Wohnzimmer quasi sichtbar machen. Und erst dann können im nächsten Schritt die Strukturen verändert werden, die den Rahmen für die Kultur bilden. Das Einstellen neuer, anderer (!) Mitarbeiter, die Veränderung von Hierarchien und Besprechungsformen, all dies verändert die Kultur (vgl. Christina Grubendorfer: Einführung in systemische Konzepte der Unternehmenskultur).
Und für all das brauchen die Unternehmen Führungskräfte, die zuhören, fragen, inspirieren, experimentieren und entscheiden wollen. Das VUKA Modell kann auch hierfür einen passenden Bezugsrahmen darstellen, um die Chancen und Herausforderungen der neuen Welt zu nutzen. Im Rahmen von Führung steht VUCA daher für (vgl. https://www.vuca-welt.de/):
Vision: Gemeinsam ein Bild von der wünschenswerten Zukunft malen
- Als Kompass und zur Orientierung
- Um Sinn zu stiften und Motivation auszulösen
- Und Identifikation und Wirkungskraft nach innen und außen zu bekommen
Understanding: Zusammenhänge verstehen und verstehbar machen
- Kontext berücksichtigen
- Meta-strategisch denken und planen
- Vom Ergebnis ableiten und rückwärts betrachten
- Kompetenzen abgleichen
- Verhalten und Reaktionen annehmen und nutzen
- Angst und Widerstand in produktive Energie wandeln
Clarity: Klarheit und Einfachheit
- Fokus auf das, was zählt und worum es wirklich geht
- Vertrauen, transparente Zusammenhänge und Prozesse
- Kraft und Energie genau dort einsetzen, wo sich deren Wirkung am besten entfaltet
Agility: Anpassungsfähigkeit, Beweglichkeit und Lebendigkeit.
- Hierarchische Führungsmethoden hinterfragen.
- Eine konsequente Entscheidungs- und Fehlerkultur fördern.
- Transparenter Umgang mit Widersprüchen.
- Innovation ermöglichen und Widerstandskraft (Resilienz) stärken.
Führungskräfte mit all den Anforderungen alleine zu lassen, wäre allerdings fatal. Es braucht neben den passenden Leuten vor allem professionelle Begleitung und passende Trainingsangebote. Kommen Sie gerne auf uns zu, wenn Sie nähere Informationen benötigen. Wir freuen uns Sie begleiten zu dürfen!
Ihre Barbara Ries